Die „Wichtigen Themen“ sind im Dialog mit Neumünsteraner Bürgerinnen und Bürgern entstanden und bildeten die Grundlage für meine Wahl zum Oberbürgermeister 2021. Ich nehme diese gemeinsam entwickelten Themen sehr ernst und werde in meiner Amtszeit stetig daran arbeiten diese Ideen für eine erfolgreiche Zukunft Neumünsters zu realisieren.
Nun zum Thema Wirtschaftsförderung: In Neumünster spüren wir noch immer die Folgen des Strukturwandels. An die Stelle der alten Textilindustrie sind Logistikunternehmen getreten und haben viele Menschen wieder in Arbeit gebracht. Neumünster darf jedoch nicht nur der Parkplatz für die Metropolregion sein. Ich will, dass in Neumünster mehr gute Arbeit für jedes berufliche Qualifikationsniveau entsteht. Wir brauchen alles: Dienstleistung, Industrie, Handwerk und Handel.
Neumünster ist der bedeutendste Messestandort Schleswig-Holsteins. Die Erfolgsgeschichte der Holstenhallen muss nach der Corona-Krise fortgeschrieben werden. Ich will dafür sorgen, dass der Messe- und Kongressstandort eine erfolgreiche Zukunft hat und durch eine innovative Entwicklung der Messeachse eng mit dem Stadtzentrum verbunden wird.
Ein ausgewogener Branchenmix für Neumünster
Neumünster braucht eine Mischung von kleinen und großen Betrieben in unterschiedlichsten Branchen. Das muss durch gezielte Wirtschaftsförderung und Vernetzung bestehender Unternehmen befördert werden. Mein Ziel ist es, dass alle erwerbsfähigen Neumünsteraner*innen einen guten Arbeitsplatz erhalten können.
Diejenigen, die ohne Arbeit sind, müssen neue Möglichkeiten und neue Chancen bekommen. Mit der Arbeitsagentur und dem Jobcenter will ich die Landes- und Bundesförderungen systematisch analysieren und Mittel für Integration in den Arbeitsmarkt nach Neumünster holen.
Wirtschaftsförderung neu denken
Wirtschaftsförderung war in der Vergangenheit dominiert von Ansiedlungspolitik und Flächenverkauf. Diese Zeiten sind vorbei. Die Flächen von Neumünster als kreisfreier Stadt sind endlich – wir können nur noch begrenzt neue Gewerbeflächen ausweisen.
Deshalb müssen nachhaltige Wertschöpfung und gute Arbeitsplätze im Zentrum der Wirtschaftsförderung stehen. Ich werde mit den Unternehmen und Sozialpartnern ein „Bündnis für Industrie in Neumünster“ starten.
Wirtschaftsförderung bedeutet für mich, die bestehenden lokalen Unternehmen zu fördern und zu vernetzen. Dafür brauchen wir Netzwerke zur konstruktiven Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern wie Wirtschaftsverbänden, Unternehmen und Gewerkschaften.
Als Hauptstadt der beruflichen Bildung wollen wir auch zur Hauptstadt der beruflichen Start-ups werden. Wir sollten Absolventen von Berufsschulen und Facharbeiter*innen gezielt unterstützen, sich selbstständig zu machen. Auch damit wollen wir einen Beitrag zum Generationswechsel in vielen Unternehmen leisten. Aus Gesprächen weiß ich, dass junge Neumünsteraner*innen nach ihrem Studium wieder zurückwollen. Sie brauchen dann auch spannende berufliche Perspektiven.
Neumünster soll ein Standort für ein FabLab werden. Das ist eine offene Werkstatt, die Interessierten und Gründungswilligen den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren für Einzelstücke ermöglicht, so dass aus ihren Ideen Realität wird. Hier ist auch der Ort für ein Creative Hub!
Die Logistik muss grün werden
Neumünster hat eine starke Logistik-Branche. Diese Stärke will ich entwickeln. Wir wissen, dass diese Branche vor tiefgreifenden Veränderungen steht. Der CO2-Ausstoß im Verkehr muss sich verringern, für schwere Lasten wird das auch durch Wasserstoff als neuem Kraftstoff möglich werden. Ein erstes Pilotprojekt wurde dafür bereits realisiert. Neumünster muss zu einem Zentrum der grünen Wasserstoffinitiative HY‑5 der norddeutschen Länder werden.