Meine Vision von Mobilität in Neumünster ist die „15-Minuten-Stadt“: Eine Stadt, in der alles, was der Mensch im täglichen Leben braucht, innerhalb von fünfzehn Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß bzw. mit dem Rad erreichbar ist: Lebensmittelgeschäfte, Parks, Cafés, Sportanlagen, Gesundheitszentren, Schulen und Arbeitsplätze. Diese Vision möchte ich mit den Neumünsteranerinnen und Neumünsteranern gemeinsam entwickeln.
Viele Wege führen zum Ziel
Kaum ein kommunales Thema wird so leidenschaftlich diskutiert wie die Verkehrspolitik: Parkplätze, autofreie Innenstadt, Velorouten, ÖPNV-Takt. Ich bin überzeugt, dass die ideologischen Diskussionen über Verkehrsmittel der Vergangenheit angehören.
Wir müssen sicherstellen, dass alle Menschen in Neumünster bequem, bezahlbar und sicher von A nach B kommen. Die Art, wie wir uns in und nach Neumünster bewegen, wird sich ändern – so oder so. Studien zeigen, dass das Auto in Städten seine allein dominierende Stellung verlieren wird, aber im ländlichen Raum im Verbund mit einem neuen, intelligenten öffentlichen Nahverkehr weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird. Auch unser Verhältnis zum Auto wandelt sich. Für viele gilt künftig: nutzen statt besitzen, die Nachfrage nach Carsharing-Angeboten wird steigen.
Darauf müssen wir in der Stadtplanung für das Oberzentrum Neumünster heute reagieren. Das bedeutet:
- Bei dem Neubau und der Sanierung von Straßen und Wegen müssen die unterschiedlichen Verkehrsträger gleichberechtigt behandelt werden. Insbesondere der Investitionsrückstand für Fuß‑, Rad- und ÖPNV-Verkehr muss aufgehoben werden.
- Der ÖPNV muss weiter individualisiert werden – leere Busse müssen genauso vermieden werden, wie lange Wege zu und Wartezeiten an Bushaltestellen.
- Neumünster muss seinen Bürger*innen ein flächendeckendes Angebot von Car- und Bikesharing machen.
- Rad‑, Wander- und Laufwege sind besser auszuschildern.
Mobilität klimagerecht
Vor dem Hintergrund des Klimawandels gilt: wir müssen die Mobilität möglichst CO2-neutral machen. Verbrennungsmotoren müssen der Vergangenheit angehören. Bus und Bahn werden wir Schritt für Schritt auf Hybrid- und Elektroantriebe umstellen. Außerdem brauchen wir ein flächendeckendes Netz an E‑Ladestationen. Die Verkehrswende bedeutet nicht weniger Mobilität, sondern mehr – und gleichzeitig werden Innenstädte und Stadtteile freundlicher, ansehenswerter, lebenswerter. Trauen wir uns!